Pressemitteilung VCD Niedersachsen, 09.02.2015 Hannover
VCD unterstützt Breimeier-Hein-Konzept/Gesamtökobilanz soll Ausschlag geben
Der ökologische Verkehrsclub VCD geht mit dem Breimeier-Hein-Konzept zum Dialogforum Schiene Nord in Celle. „Wir sind davon überzeugt, dass die Ideen und Konzepte von Dr. Breimeier und Dr. Hein gegenüber den Trassenplänen der Deutschen Bahn konkurrenzfähig sind“, so Hans-Christian Friedrichs, Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen. Der VCD erwartet nun von der Veranstaltung, dass auch von der Deutschen Bahn stichhaltige Dokumente vorgelegt werden, die einem Vergleich wichtiger Umweltfaktoren standhalten.
Bereits im Sommer 2013 stellte Dr. Rudolf Breimeier, Ministerialrat a. D. und Vater der eigentlichen „Y-Trasse“, der Öffentlichkeit und Politik seine Pläne einer dem Bedarf entsprechenden Güterbahn für Norddeutschland vor. Die Idee der Wiederbelebung der ehemaligen Bahntrasse zwischen Berlin und Bremerhaven für den Seehafenhinterlandverkehr kam beim VCD so gut an, dass der Landesverband bei Dr. Carsten Hein – anerkannter beratender Ingenieur im Eisenbahnwesen – eine Vertiefungsstudie in Auftrag gab. Das entstandene Werk wurde am 7. Oktober 2014 auf dem VCD-Bahnkongress der Landesregierung und einem interessierten Fachpublikum vorgestellt.
„Wir haben geliefert: Die Studie von Dr. Hein beschreibt nicht nur einen konkreten Trassenverlauf mit exemplarischen Ortsumfahrungen, wo es notwendig ist, sie hat auch von Anfang an die Nutzung der Trasse für einen attraktiven Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vorgesehen. Hein hat zudem die Wirtschaftlichkeit der Trasse von Hamburg und Bremerhaven nach Wittenberge zum so genannten Ostkorridor berechnet“, erläutert Friedrichs. Der VCD sieht einen weiteren entscheidenden Vorteil im Konzept der beiden Eisenbahningenieure Breimeier und Hein: Die Trasse ist aufgrund ihrer Topographie und der wenigen bestehenden Brückenbauten ideal für einen zukünftigen Doppelstock-Containertransport geeignet. Die Nutzung eines Wagens für zwei Container übereinander kann die Anzahl der benötigten Züge bedeutend reduzieren und den Transport auf der Schiene noch wirtschaftlicher und umweltfreundlicher machen.
Insgesamt bietet das Breimeier-Hein-Konzept viele Vorzüge, die vom Land sorgfältig geprüft werden sollten. „Wir warten nun darauf, dass die Deutsche Bahn ebenfalls detaillierte Unterlagen vorlegt. Wir wollen dann nicht nur wissen, welche Auswirkungen der Neu- oder Ausbau einer Strecke hat, sondern auch wie es mit der Nachhaltigkeit und dem Betrieb über einen längeren Zeitraum aussieht“, so Friedrichs. Der VCD wird daher beim Dialogforum Schiene Nord einen Vergleich der Gesamtökobilanzen der verschiedenen, noch deutlich besser zu dokumentierenden Trassenpläne vorschlagen. Der Vergleich soll neben den naturschutzfachlichen Auswirkungen der Baumaßnahmen auch Lärmemissionen, Klimawirksamkeit sowie die zu erwartende Verlagerungswirkung von der Straße auf die Schiene für Güter- und Personenverkehr berücksichtigen. „Ein entscheidendes Ziel ist schließlich, auch dem Schwerlastverkehr, der heute noch über die Straße geführt wird, neue Alternativen aufzuzeigen und gerade Pendlern attraktive Verbindungen zu bieten“, so Friedrichs abschließend.